Eine wunderbare, neue Location – der Hackensee
Die stade Zeit zwischen den Jahren nutzt man als Fotograf lieber aus. Denn das neue Jahr mit seinem Alltag, seinen Routinen und oftmals auch unvermeidbaren Stress steht ja bereits dicht vor der Tür. Und dann fehlt die Zeit, sich beim Fotografieren Zeit zu lassen und zu nehmen. Günther hatte beim vorweihnachtlichen Jahrestreffen des Cameratrekking-Teams den Hackensee als spannende und neue Location für ein entspanntes Fotoshooting vorgeschlagen. Von Unterhaching aus erreicht man den Hackensee mit dem Auto in einer guten halben Stunde. Dieser kleine See liegt nahe der Gemeinde Kleinhartpenning im Kreis Holzkirchen, südlich von München. Das Gewässer ist kaum 4 m tief und mit etwa 600 m Länge und maximal 180 m Breite ideal für einen nachmittäglichen Fotowalk. Um den See führt ein Fußweg oft direkt am Ufer entlang, das sich mal in Schilf kleidet, mal von ins Wasser hängenden Zweigen dominiert und immer wieder mit kleinen Badestegen durchsetzt wird. Interessant, dass sowohl die Website seen.de als auch wikipedia (wer da wohl bei wem die Infos gefunden hat …) den Hackensee als „zum Baden nicht geeignet“ beschreiben. Baden tun wir bei etwa 0 Grad Celsius an diesem Tag zwar nicht – aber Günther zeigt uns ein Seil, mit dem man sich – bei wärmeren Temperaturen – Tarzan gleich ins Wasser schwingen kann. Was er als Jugendlicher begeistert getan hat. Dies sparen wir uns, bauen aber gleich die Stative auf, um den leicht überfrorenen See abzulichten. Ulrich von aufdenberg.de hat nicht nur seinen fotobegeisterten Sohn, sondern auch die neuen Filter mitgebracht und so beschäftigen wir uns vor allem mit der komplexen Belichtungssituation. Denn die Sonne scheint recht stark von einem wolkenlosen Himmel herab, während die Schattenbereiche sich als sehr dunkel abzeichnen. Filter kommen da gerade recht – und natürlich auch diverse Belichtungsreihen, um die Gradationskurven nicht vollends absaufen zu lassen.
Und so erschließen wir uns die Ufer des Hackensees langsam und gemächlich. An den sonnenbeschienenen Stellen wird es angenehm warm und wir genießen bei heißem Tee unsere Brotzeit am Steg. Den nachmittäglichen Sonnenuntergang erleben wir zwischen dichten Bäumen und genießen einige wunderschöne Momente, wenn die Sonne die Bewaldung des gegenüberliegenden Ufers in ein recht warmes Licht taucht. Kaum ist sie untergegangen, fasst uns auch die Kälte rasch an. Das hält uns aber nicht davon ab, unseren Rundweg um den Hackensee fortzusetzen und nach weiteren Motiven zu suchen. Immer wieder faszinieren uns vor allem die Stege, die teilweise recht brüchig und morsch wirken, aber in der Kombination mit dem am Ufer bereits recht dicken Eis interessante Szenerien abgeben.
Fazit: Der Hackensee ist ein kleiner, feiner Fleck für Fotografen, die nicht das Spektakuläre suchen, sondern auch mit auf den ersten Blick unscheinbaren Situationen und Motiven reizvolle Fotos inszenieren möchten. Der nahe gelegene Kirchsee lässt ob seiner Größe und Weite andere Blickwinkel zu und ergänzt somit die Möglichkeiten von perfekten See-Shootings in der Nähe von München ideal.
Meine Fotos vom Hackensee findet ihr in der
Bildergalerie „Am Hackensee“